Ein Projekt von und

Windpark Röschenwald – Grüner Strom aus der Region

Die Energiewende in Deutschland befindet sich besonders im Süden Deutschlands noch in den Anfängen und ist eine Aufgabe, die nur gemeinsam bewältigt werden kann. Um weitestgehend klimaneutral und auch energieautark zu werden, ist ein gewaltiger Transformationsprozess erforderlich – von der Erzeugung über die Netze bis zu den Kommunen und Endverbrauchern. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien können endliche, fossile Energien ersetzt werden. Dies erhöht die Unabhängigkeit von Drittländern und ist ein wichtiger Beitrag zur Realisierung der Klimaschutzziele.
Damit die Energiewende weiter vorankommt und noch mehr grüner Strom aus der Region angeboten werden kann, hat die Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG (WKBO) 2016 das Projekt Röschenwald ins Leben gerufen.
Im Gebiet des Röschenwaldes soll ein Windpark mit vier Windenergieanlagen entstehen. Seit 2018 arbeitet die WKBO gemeinsam mit Alterric (zunächst ENERCON IPP GmbH) an der Verwirklichung des Projektes.

Informationen zum Projekt

Das Projekt

Der Standort für den geplanten Windpark Röschenwald befindet sich östlich der L284, zentral gelegen zwischen den Gemeinden Wolpertswende, Aulendorf und Bad Waldsee.

Der Röschenwald ist als Nutzforst mit guten Windverhältnissen und den Entfernungen von mehr als 1000 Metern zum nächsten Wohngebiet ein optimaler Standort für die Erzeugung von Windenergie.

Im Gebiet des Röschenwaldes soll ein Windpark mit vier Windenergieanlagen des Typs ENERCON E-160 EP5 E2 entstehen. Diese neue Generation der ENERCON Windenergieanlagen hat einen Rotordurchmesser von 160 Metern, eine Nabenhöhe von 166 Metern und eine Gesamthöhe von 246 Metern.

Jede Windenergieanlage wird eine Leistung von 5,5 Megawatt (MW) erbringen. Damit beträgt die geplante Gesamtleistung des Windparks 22 MW. Mit der prognostizierten Leistung soll der Windpark den jährlichen Strombedarf von über 10.930 Vier-Personen-Haushalten aus regional erzeugtem Grünstrom decken.

Das Windparkdesign

Das Windparkdesign wurde im Laufe der Projektentwicklung mehrmals angepasst und optimiert. Zu Beginn des Projekts wurde mit mindestens sechs Windenergieanlagen geplant und der Öffentlichkeit im Jahr vorgestellt. Damals waren sechs Windenergieanlagen des Typs E-138 EP3 E2 geplant. In den Jahren 2020 und 2021 wurden im Rahmen verschiedener Abwägungs- und Optimierungsprozesse im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Anlagentechnik die Planung des Windparks Röschenwald auf den neueren Windenergieanlagentyp der Firma ENERCON E-160 EP5 E2 angepasst. Mit Hilfe der neueren Technik, konnte trotz der Reduzierung der Anlagenanzahl von sechs auf vier Windenergieanlagen, eine nahezu gleichbleibende Gesamtleistung von 22 MW erzielt werden. Gleichzeitig konnte somit der Eingriff in die Natur und die entstehenden Immissionen minimiert werden.

Die Visualisierung für das neue Windparkdesign wurden ebenfalls angepasst.

Alle Bilder der Visualisierung wurden von der Ramboll Deutschland GmbH als externes, unabhängiges Gutachterbüro erstellt.

Übersichtskarte des Windparks Röschenwald

Übersichtskarte des Windparks Röschenwald

Visualisierung Zollenreute, Fridolin-Stark-Straße
Visualisierung Zollenreute, Fridolin-Stark-Straße
Visualisierung Aulendorf, Poppenmaier
Visualisierung Aulendorf, Poppenmaier
Visualisierung L284, Geiger
Visualisierung L284, Geiger
Visualisierung Schindelbach
Visualisierung Schindelbach
Visualisierung Segelbach
Visualisierung Segelbach
Visualisierung Reute, Eisenfurter Straße
Visualisierung Reute, Eisenfurter Straße
Visualisierung Wolpertswende, Segelbacher Straße
Visualisierung Wolpertswende, Segelbacher Straße
Visualisierung Kümmerazhofen, Baindter Straße
Visualisierung Kümmerazhofen, Baindter Straße
Visualisierung Mochenwangen, Robert-Stolz-Straße
Visualisierung Mochenwangen, Robert-Stolz-Straße
Visualisierung Mochenwangen, Wolpertswender Straße
Visualisierung Mochenwangen, Wolpertswender Straße
Der aus dem Betrieb des Windpark Röschenwald gewonnene erneuerbare Strom soll im Umspannwerk Baindt der NetzeBW eingespeist und von dort an die umliegenden Endverbraucher weitergeleitet werden.

Die Projekthistorie

2016 – Start des Projekts

Im Jahr 2016 gewann die WKBO GmbH & Co. KG beim Staatsforst Baden-Württemberg die Ausschreibung auf das geplante Flurstück. Damit war der erste Schritt für den Windpark Röschenwald getan. Nach einer generellen Machbarkeitsstudie und ersten Lageplänen wurde das Heidelberger Gutachterbüro IUS im Jahr 2016 mit ersten naturschutzfachlichen Untersuchungen beauftragt.

2017 – Ausschreibungs­verfahren & neue Herausforderungen

Ein Kurswechsel der Bundesregierung 2017 änderte die Situation für alle Projektierer in ganz Deutschland grundlegend: Durch das neue Ausschreibungsverfahren stiegen die Risiken für Windenergieprojekte erheblich.
Aufgrund der veränderten Herausforderungen entschied sich die WKBO, den Windpark Röschenwald gemeinsam mit einem starken Kooperationspartner weiter voranzutreiben.

2018 – Gemeinsam ein Ziel

Im Jahr 2018 startete die Zusammenarbeit mit der ENERCON IPP Deutschland GmbH (als Vorläufer von Alterric). Die Erfahrung der deutschen Windkraftpioniere brachte zusätzliche Expertise und Sicherheit in das Projekt. Relevante Untersuchungen wurden fortgesetzt und ausgeweitet. Dabei wurde die Planung des Windparks im stetigen Austausch mit den Gutachtern weiter optimiert.

2019 – Erste Ergebnisse

Mitte 2019 informierten die Projektpartner die politischen Gremien in Wolpertswende und Aulendorf über den neusten Stand des Projekts. Im Juni 2019 fand eine Öffentlichkeitsveranstaltung statt, die von der Bevölkerung mit großem Interesse angenommen wurde. Es wurden viele Fragen beantwortet und das Projekt aus Sicht des Artenschutzes, Immissionsschutzes und der Sichtbarkeit beleuchtet.

2020 – Finales Layout

Eine zweite Öffentlichkeitsveranstaltung in Aulendorf im Februar 2020 zeigte den weiteren Fortschritt des Projekts und ermöglichte einen weiteren öffentlichen Diskurs zum Windpark Röschenwald. Die bereits Mitte 2019 angestoßene Abstimmung mit den Behörden wurde trotz Corona-Pandemie intensiviert und führte zu einer finalen Anpassung des Parklayouts. Im Zuge der finalen Planung und der abgeschlossenen Untersuchungen im Gebiet, folgten im Winter 2020 weitere Informationen für politischen Gremien und die Öffentlichkeit in Wolpertswende, Aulendorf und Bad Waldsee.

2021 – Neuanfang mit 30 Jahren Erfahrung

Im Jahr 2021 lag der Fokus auf der Entwicklung von naturschutzfachlichen Ausgleichsmaßnahmen und der Finalisierung des Antrags nach Bundes-Immissionsschutz-Gesetz, kurz: BImSchG-Antrag. Parallel wurde die ENERCON IPP Deutschland GmbH Teil des Grünstromerzeugers Alterric GmbH. Dadurch übernahm Alterric unter neuem Namen mit bewährter Kompetenz gemeinsam mit der WKBO die weitere Projektentwicklung des Windparks Röschenwald.

2022 – Einreichung BImSchG Antrag

Im Herbst 2022 konnten nun alle genehmigungsrelevanten Unterlagen zur ersten Prüfung dem Landkreis Ravensburg übersendet werden. Damit startet das Genehmigungsverfahren offiziell.

2023 - Auslegung der Antragsunterlagen

Am 20. März beginnt die Offenlage der Antragsunterlagen – sowohl in der Standortgemeinde Wolpertswende, als auch beim Landratsamt sind die Dokumente öffentlich einsehbar.

2023 – Öffentliche Beteiligung am Windparkprojekt

 

Ende Mai 2023 endete die Frist für Stellungnahmen im Genehmigungsverfahren des Windparks Wolpertswende/Röschenwald. Im Zuge dieses Verfahrens haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Einwendungen zum geplanten Windpark einzureichen. Vier Privatpersonen haben diese Gelegenheit genutzt, die adressierten Aspekte wurden vollumfänglich geprüft und werden im Verfahren weiter beachtet.

2023 – Ankündigung Erörterungstermin

 

Am 26. Juni 2023 fand im Ravensburger Schwörsaal der Erörterungstermin im Rahmen des Genehmigungsverfahrens statt. Bei diesem Termin konnten alle Einwender ihre Fragen und Bedenken aus der öffentlichen Beteiligung erläutern, diese Möglichkeit nahm ein Bürger persönlich wahr. An diesem intensiv vorbereiteten Erörterungstermin waren Vertreter von Landratsamt, Verfahrensträgerin und Presse präsent. Die meisten verfahrensrelevanten Themen konnten offen und konstruktiv besprochen werden. Die finale Bearbeitung des Genehmigungsverfahrens soll im laufenden Jahr 2023 passieren.

2023 – Landratsamt erteilt Genehmigung

Einen wichtigen Meilenstein hat der Windpark Röschenwald am 20. November 2023 erreicht: Landrat Harald Sievers übergab gemeinsam mit Wolpertswendes Bürgermeister Daniel Steiner und Lena Held, Sachgebietsleiterin Immissionsschutz, die Genehmigung für das Energiewendeprojekt an den Alterric-Projektverantwortlichen Falk Burkhardt und WKBO-Geschäftsführer Helmut Hertle.

2024 - Nächste Schritte für Windpark Röschenwald

Im Röschenwald zwischen Mochenwangen und Zollenreute sind jetzt Vermesser unterwegs: Sie stecken die Standorte für die vier Windräder ab, die sich dort ab Anfang 2026 drehen sollen. Bis Ende Februar sollen, in Abstimmung mit den Forstbehörden und dem Staatsforst Baden-Württemberg, erste Rodungsarbeiten stattfinden, dabei bleiben die Wurzelstöcke der Bäume bis in den Mai stehen. Denn der Naturschutz bestimmt die Zeitschiene: Dieses Vorgehen nimmt zum Beispiel Rücksicht auf die Winterruhe der Haselmaus. Im nächsten Schritt folgen dann vertiefte Baugrunduntersuchungen. Sie sollen im März beginnen. Anscließend erfolgen Ausschreibung und Bestellung der Anlagen. Gebaut werden sollen sie ab Herbst 2025, in Betrieb gehen die Windräder voraussichtlich im Frühjahr 2026. Sie erzeugen dann grünen Strom für rund 16.000 Haushalte. Das Projekt dient zur langfristigen Sicherstellung der Energieversorgung in der Region und leistet einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der kommunalen Klimaschutzziele. Bürger können sich am Windpark beteiligen. Die Optionen dafür arbeitet die WKBO derzeit aus.

Aus der Region für die Region

Der Windpark Röschenwald ist ein gemeinsames Projekt der Kooperationspartner WKBO und Alterric.

Gemeinsam bilden WKBO und Alterric die Röschenwald Infrastruktur GmbH & Co. KG, die als Betreibergesellschaft den Bau und Betrieb des Windparks leisten wird.

Genauer setzen sich die Gesellschaften der Kooperationspartner wie folgt zusammen:

Windkraft Bodensee-Oberschwaben GmbH & Co. KG (WKBO)

Die WKBO ist eine Gesellschaft, die sich den Ausbau der Windkraft in der Region Bodensee Oberschwaben zum Ziel gesetzt hat.

Die Gesellschaft setzt sich wie folgt zusammen:

  • 45 % Stadtwerk am See (Friedrichshafen)
  • 45 % Technische Werke Schussental (Ravensburg)
  • 10 % Stadtwerke Bad Saulgau

Die WKBO Gesellschafter

Alterric GmbH

Alterric entwickelt, projektiert, vermarktet und bewirtschaftet Windparks und zählt zu den größten Onshore-Grünstromerzeugern in Zentraleuropa. Aktuell betreibt das Unternehmen über 2.400 Megawatt installierte Leistung im eigenen Bestand. Die Pipeline für neue Windprojekte umfasst über 9.000 Megawatt.

Alterric ist überzeugt, dass die Klimaziele in Europa nur durch einen verstärkten Ausbau der Windkraft an Land erreicht werden können. Mit dieser Perspektive bringen mehr als 350 erfahrene Expertinnen und Experten den Ausbau in Richtung 100 Prozent erneuerbare Energien voran. Alterric-Teams arbeiten an zehn Standorten in Deutschland sowie in internationalen Büros, unter anderem in Frankreich und Griechenland. Damit will Alterric einen signifikanten Beitrag zu Klimaschutz, Versorgungssicherheit und zum Erhalt unserer Umwelt leisten.

Alterric ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Aloys Wobben Stiftung und der EWE AG.

Beteiligung von Bürgern und Kommunen

Finanzielle Teilhabemöglichkeiten für Gemeinden eröffnet die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2021). Demnach können jährlich bis zu 0,2 Cent je eingespeister Kilowattstunde Strom an die im Umkreis von 2,5 km des Vorhabens gelegenen Gemeinden ausgezahlt werden. Dieses Angebot soll auch für den Windpark Röschenwald umgesetzte werden.
Darüber hinaus ist eine Beteiligung der Bürger vor Ort geplant. Die genaue Form hierfür wird voraussichtlich im Jahr 2023 festgelegt.
Weitere Einnahmen wird die Standortgemeinde Wolpertswende aus der Gewerbesteuer erhalten, welche zu 99 Prozent vor Ort verbleibt.

Windkraft und Umwelt

Auswirkungen und Maßnahmen

Ziel der Energiewende ist es, das Klima zu schützen. Gleichzeitig wollen wir als Windenergieexperten bei der Umsetzung unserer Projekte die Natur bewahren. Deshalb halten wir uns bei allen Windkraftvorhaben an strenge Regeln, um die Tier- und Pflanzenwelt zu schonen.

Jeder Windpark in Deutschland braucht eine Genehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG). Im Zuge des Genehmigungsverfahrens werden durch den Gesetzgeber festgelegte Grenzwerte für Schall und Schatten durch das zuständige Landratsamt überprüft.

Informationen zu den Themen Schall, Schatten und Infraschall finden Sie auf der Homepage der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, LUBW:

Schall

Eine wichtige Voraussetzung für die Genehmigung eines Windenergieprojektes ist die Schallimmissionsprognose im Vorfeld. Diese muss durch einen externen zertifizierten Gutachter aus Deutschland durchgeführt werden.

In der Schallimmissionsprognose wird errechnet, wie weit und mit welcher Stärke sich der Schall der Windenergieanlagen ausbreitet und wie stark er in gewissen Entfernungen wahrzunehmen ist.

Die Prognose wird nach Vorgaben der bundesweit gültigen Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) sowie weiteren Rahmenbedingungen bzw. Regelwerken erstellt.

An diese Analyse schließt sich eine Beurteilung des Lärmpegels an den zuvor festgelegten einzelnen Immissionsorten an. Als Grenzwert der Immissionsorte wird der niedrigste zugelassene Richtwert bei Nacht angewendet. Wie dieser angesetzt wird, hängt von den unterschiedlichen Gebietsnutzungen ab. So gelten für Wohngebiete andere Grenzwerte als für Industriebereiche. Die rechtlich vorgegebenen Grenzwerte finden Sie unter LUBW – Schall.

Im Fall des Windpark Röschenwald werden alle gesetzliche Richtwerte eingehalten.

Schattenwurf

Windenergieanlagen entwickeln an sonnigen Tagen durch die drehenden Rotoren einen gewissen Schattenwurf. Auch dieser wird im Rahmen des Genehmigungsverfahrens geprüft und bewertet.

Ähnlich wie beim Schall hat auch hier eine Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft für Immissionsschutz bundesweit gültige Vorgaben für eine Schattenwurfprognose

entwickelt.
Zur Berechnung des Schattenwurfs werden folgende Annahmen getroffen:

  • Die Windenergieanlagen laufen durchgängig und weisen eine Verfügbarkeit von 100 Prozent auf. Somit wird der Schattenwurf für 365 Tage zu jeder Tageszeit berechnet.
  • Im Szenario der Prognose scheint die Sonne ebenfalls durchgängig von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang und wird nie von Wolken verdeckt.

Experten berechnen anhand dieser Szenarien eine astronomisch maximal mögliche Schattenwurf-Belastung.

Der Grenzwert für die maximale Beschattung an einem Wohnhaus beträgt 30 Minuten pro Tag, gleichzeitig darf er insgesamt 30 Stunden über das gesamte Jahr nicht überschreiten. Für den Windpark Röschenwald ist nach meteorologisch wahrscheinlicher Beschattung keine Abschaltung über das gesamte Jahr notwendig. Falls ein Grenzwert überschritten würde, werden die Windenergieanlagen für einen gewissen Zeitraum abgeschaltet. Dies funktioniert bei modernen Windenergieanlagen voll automatisch durch eine eingebaute Schattenabschaltung.

Ihre Fragen

Sprechen Sie uns gern an

Sind zu unserem Projekt noch Fragen unbeantwortet geblieben? Die Verantwortlichen Helmut Hertle und Falk Burkhardt beantworten diese gerne für Sie. Schreiben Sie dazu einfach eine E-Mail.

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